DAKOMED in der Begleitgruppe Komplementärmedizin
Begleitgruppe zur Umsetzung der Kernforderungen Komplementärmedizin
von Lukas Rist, Co-Präsident Dachverband Komplementärmedizin und Direktor Paracelsus-Spital Richterswil
Bundesrat Didier Burkhalter hat im Januar 2011 an der Medienkonferenz zur provisorischen Aufnahme der ärztlichen Komplementärmedizin in die Grundversicherung angekündigt, dass er zur Konkretisierung des Verfassungsartikels 118a Komplementärmedizin eine Begleitgruppe unter Beizug der betroffenen Kreise einsetzen will.
Diese Begleitgruppe dient dem Gesundheitsminister als Informations- und Beratungsorgan zur Planung und Umsetzung der in Bundeskompetenz liegenden Projekte im Zusammenhang mit dem neuen Verfassungsartikel (Antwort Bundesrat auf eine Frage von Edith Graf-Litscher).
Bundesrat Didier Burkhalter hat folgende Bereiche präzisiert:
· das Medizinalberufegesetz. Mit der Teilrevision des Gesetzes soll die Komplementärmedizin in die Ausbildungsziele der Studiengänge für Humanmedizin, Pharmazie, Zahnmedizin, Chiropraktik sowie Veterinärmedizin integriert werden.
· das Heilmittelgesetz. Die Zulassung von komplementärmedizinischen und traditionellen Arzneimitteln soll erleichtert werden.
· Die Schaffung nationaler Diplome. Unter der Ägide des Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie (BBT) wird derzeit die Schaffung von zwei nationalen Diplomen (in Komplementärtherapie und in Alternativmedizin) geprüft.
· Die Förderung der Forschung. Die Komplementärmedizin hat Zugang zu Forschungsmitteln, soweit die entsprechenden Beitragsgesuche den Erfordernissen der Forschung - beispielsweise des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) - genügen.
· Die Schaffung von Instituten / Lehrstühlen für Komplementärmedizin. Die Schaffung von Hochschulinstituten oder von Lehrstühlen liegt in der Kompetenz der Kantone. Der Bund kann diese jedoch unterstützen, beispielsweise durch Gewährung von projektbezogenen Zuschüssen.
Für den Dakomed werden Dr. med. Jörg Fritschi als Vertreter der Union komplementärmedizinischer Ärztegesellschaften der Schweiz, Dr. med. Ursula Wolf, von der Kollegiale Instanz für Komplementärmedizin Universität Bern als Vertreterin der Forschung und Lehre und Walter Stüdeli vom Dachverband Komplementärmedizin zur Koordination und Vertretung der weiteren Anliegen (Heilmittel, nichtärztliche Therapeuten etc.) in der Begleitgruppe mitarbeiten. Bundesrat Burkhalter hat an einem Treffen mit Vertretern der komplementärmedizinischen Fachgesellschaften klar gemacht, dass er den Prozess eng begleiten wird.
Die langjährige Lobbyarbeit des Dachverbandes Komplementärmedizin macht sich endlich bezahlt. Wir sind als vollwertige Partner im politischen Prozess anerkannt. Dies war immer unser Ziel; daraus folgt aber eine Zunahme unseres Arbeitsaufwandes durch vermehrte Zusammenarbeit mit den Behörden, anhaltender Lobbyingarbeit und ein zunehmender Bedarf an Medienarbeit.
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Veröffentlicht 07:33:00 07.04.2011 |