Aquatische Körperarbeit > Wirkungsweise > Veränderte Aussenreize und Alphazustand

Während der Behandlung befinden sich die Ohren der KlientIn meist unter Wasser, die Augen sind für gewöhnlich geschlossen. Das Fehlen alltäglichen Aussenreize erzeugen einen meditati-ven Zustand, was den Zugang zu sich selbst erleichtern kann (Sakata et al., 1995; Schulz & Kaspar, 1994). Auf Wunsch der Klientin wird während der Behandlung im Wasser eine verbale Begleitung angeboten.
Wache Entspanntheit bei geschlossenen Augen bildet sich im Gehirn als Alpha-Zustand ab, der durch eine EEG-Aktivität von 8 bis 12 Hz und vermehrte Aktivität in den Hirnregionen Thalamus und Insula charakterisiert ist (Goldman et al., 2002). Im Alpha-Zustand kommt es bei vielen Kli-entInnen zu einer Beruhigung des Gedankenstroms. Der Fokus wird nach innen gerichtet und die Selbstwahrnehmung dadurch gefördert. KlientInnen können ihren Körper und ihre Gefühle ungewohnt klar und geschärft wahrnehmen. Auch die Fähigkeit, sich bezüglich dieser Wahr-nehmung zu verbalisieren, nimmt zwischen Anfang und Ende einer Sitzung oft stark zu. Körper-liche, emotionale und mentale Zustände können bewusstwerden, ebenso das Verbundensein von Körper, Geist und Seele sowie die ständige Wechselwirkung zwischen innerem und äusse-rem sozialem Erleben. Solche Erkenntnisse können die Persönlichkeitsentwicklung und eine daraus resultierende Veränderung zu Gunsten einer sinnstiftenden Lebensgestaltung für sich selbst und im sozialen Umfeld fördern.